Trauer, Spiritualität und Resilienz

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
herzlich willkommen auf der Startseite unserer Studie zu Trauer, Spiritualität und Resilienz.

 
Wenn Sie sich für unsere Studie interessieren, haben Sie vermutlich vor Kurzem einen nahe stehenden Menschen verloren. Dazu möchten wir Ihnen unser herzliches Beileid aussprechen.
 
Wir, das sind die Mitarbeiter*innen des Forschungsprojekts DFG FOR 2686 "Resilienz in Religion und Spiritualität. Aushalten und Gestalten von Ohnmacht, Angst und Sorge." Wir untersuchen im Rahmen des Projekts, welche Rolle Spiritualität für den Umgang mit Trauer spielt. Damit Sie sich eine Vorstellung davon machen können, worum es in der Studie gehen soll und was eine Teilnahme für Sie bedeuten würde, haben wir Ihnen die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
 
Ziel/ Zweck des Projektes
Ziel unseres Projekts ist es, zu untersuchen, in welchem Wechselverhältnis spirituelle oder religiöse Überzeugungen, Erfahrungen und Praktiken zu Resilienz beim Umgang mit Trauer stehen. Als Resilienz wird dabei die Fähigkeit oder der Prozess beschrieben, Belastungen zu bewältigen und dabei körperlich und seelisch funktionsfähig zu bleiben. Unter Spiritualität wird im Rahmen unserer Studie der Aspekt des Lebens verstanden, durch den Menschen sich auf ihrer persönlichen Suche nach Sinn und Bedeutung mit einem größeren Ganzen verbunden oder darin eingebunden erleben. Spiritualität in diesem Sinn kann sowohl rein innerweltlich verstanden werden als auch auf ein größeres Ganzes außer- oder oberhalb unserer Welt verweisen und lässt sich somit sowohl innerhalb als auch außerhalb von religiösen Traditionen ausdrücken.
 
Für die Teilnahme an der Studie ist es nicht erforderlich, dass Sie sich selbst als spirituellen Menschen verstehen – welche Rolle Spiritualität für den Umgang mit der eigenen Trauer spielen kann und ob sie dabei zur Resilienz beitragen kann oder sich ggf. auch als Hindernis erweist, ist eine offene Frage, über die wir uns Aufschluss auf Grundlage unserer Forschungsergebnisse erhoffen. Wir gehen lediglich davon aus, dass Erfahrungen von Trauer mit einem Verarbeitungsprozess einhergehen, ohne dass wir dabei voraussetzen, dass die Verarbeitung grundsätzlich mit Spiritualität besser gelingt oder dass Nicht-Spiritualität mit Problemen in der Trauerverarbeitung einhergehen muss.
 
Das Projekt läuft in drei Phasen ab: In der ersten Phase wird eine größere Anzahl von Personen, die im Verlauf des zurückliegenden Jahres einen nahe stehenden Menschen verloren haben, im Rahmen einer Umfrage zu Spiritualität und Resilienz befragt. Die Angaben werden ausgewertet, und auf Grundlage der Ergebnisse werden in der zweiten Projektphase einzelne Teilnehmer*innen, die in der Umfrage ihre Bereitschaft dazu angegeben haben, zu einem ausführlichen Interview eingeladen. Im Interview geht es darum, wie Spiritualität und Resilienz in der eigenen Lebensgeschichte und in wichtigen persönlichen Beziehungen erlebt worden sind und wie sie sich in den eigenen Wertvorstellungen widerspiegeln. Insgesamt sollen 30 dieser Interviews geführt werden. Mit rund einem Jahr Abstand werden in der dritten Projektphase schließlich alle Studienteilnehmer*innen, die ihre Bereitschaft dazu angegeben haben, erneut zu einer Umfrage eingeladen, um Veränderungen von Spiritualität und Resilienz im Prozess der Trauerverarbeitung dokumentieren zu können.
 
Die Ergebnisse beider Umfragen und der Interviewbefragung werden aufeinander bezogen und wissenschaftlich ausgewertet. Wir möchten auf der Grundlage Ihrer Erfahrungen besser verstehen lernen, welche Rolle Spiritualität und Resilienz im Umgang mit der Trauer um einen geliebten Menschen spielen können. Auf dieser Grundlage können zukünftig umfassendere Unterstützungsmaßnahmen für trauernde Angehörige, die auch die Thematisierung spiritueller Fragen und Bedürfnisse miteinschließen, geplant und angeboten werden.
 
Aufwand
Der Aufwand, den die Mitwirkung an unserer Studie für Sie bedeuten würde, ist überschaubar: Das zweimalige Ausfüllen der Umfrage – jetzt und nach rund einem Jahr – dauert jeweils etwa 30 Minuten. Sofern Sie sich auch zu einem Interview bereit erklären, wird der Termin für ein Online-Interview etwa anderthalb bis zwei Stunden in Anspruch nehmen. Das Interview wird durch eine*n geschulte*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in durchgeführt.
 
Freiwilligkeit der Teilnahme und Widerruf der Teilnahme
Ihre Teilnahme ist natürlich vollkommen freiwillig.
Sie können zudem auch jederzeit und ohne Angabe von Gründen Ihre Teilnahme am Forschungsprojekt widerrufen. Ihr Widerruf hat selbstverständlich für Sie keinerlei negative Folgen.
 
Einschlusskriterien für die Teilnahme
- Für die Teilnahme sollen Sie mindestens 18 Jahre alt sein.
- Sie haben vor drei bis zwölf Monaten einen nahe stehenden Menschen (Partner*in, Elternteil, Geschwister, Kind) verloren und sind bereit, sich in Bezug zu Ihrem Verlust und Ihrer Trauer zu Resilienz und Spiritualität befragen zu lassen.
 
Ausschlusskriterien für eine Teilnahme
- Ihre aktuelle körperliche oder psychische Verfassung lässt eine Teilnahme nicht zu.
 
Belastung
Auf Grundlage unserer Befragung wird keine psychologische oder medizinische Diagnostik durchgeführt. Die Beantwortung mancher Fragen zu Ihrem Verlust und zu Ihrer Trauer kann allerdings gegebenenfalls belastend für Sie sein. Sie können aber jederzeit ohne Angabe von Gründen die Umfrage beenden. Außerdem bieten wir Ihnen an, im Falle einer solchen emotionalen Belastung durch die Befragung bei der Suche nach professioneller Unterstützung behilflich zu sein.
 
Nutzen
Auch wenn die Teilnahme an der Studie keinen unmittelbaren persönlichen Nutzen für Sie mit sich bringt, ist es unsere Erfahrung aus früheren Studien, dass die Beantwortung unserer Umfrage- und Interviewfragen oft einen Bewusstwerdungsprozess auslöst, den viele frühere Studienteilnehmer*innen als wertvoll für sich erlebt haben. Die Ergebnisse aus der Studie sollen für die Entwicklung von gezielten Behandlungen zur Stärkung der Resilienz unter Berücksichtigung von Spiritualität führen und damit helfen, die Betreuung von trauernden Angehörigen zu verbessern.
 
Vergütung
Eine Aufwandsentschädigung bzw. eine sonstige finanzielle Vergütung sind im Projekt nicht vorgesehen. Damit ist sichergestellt, dass eine Studienteilnahme unabhängig von finanziellen Erwägungen erfolgt. Es entstehen Ihnen durch die Teilnahme am Forschungsprojekt keine Kosten.
 
Für Ihre Beteiligung an unserer Studie möchten wir uns ganz herzlich bedanken!
 
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