SG - Religionen in Dresden und Sachsen
Untertitel:
Entstehung, historische Entwicklung, Glaubensinhalte, Vergemeinschaftungsformen und Praktiken der in Sachsen und v.a. in Dresden vertretenen Religionsgemeinschaften (Weltreligionen und Neue Religiöse Bewegungen/NRB)
DozentIn:
Prof. Dr. Constantin Klein, (Dipl.-Psych. Dipl.-Theol.)
Veranstaltungstyp:
Studium Generale (Lehre)
Beschreibung:
Auf den ersten Blick scheinen Sachsen und Dresden weitgehend unreligiös: Nur jede*r Vierte im Freistaat und sogar nur jede*r Fünfte in der Landeshauptstadt gehört formell einer Religionsgemeinschaft an. Bei näherem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass Stadt und Land weitaus mehr Spuren von Religionen und Religiosität aufweisen, als es zunächst den Anschein hat: So sind allein in Dresden rund 20 verschiedene Kirchen – katholische, evangelische, orthodoxe, Freikirchen und andere – vertreten; zudem eine Reihe weiterer Gemeinschaften mit christlichem Hintergrund. Daneben sind jedoch auch alle anderen Weltreligionen in Dresden und auch andernorts in Sachsen vertreten. Hinzu kommen viele neu- und alternativ-religiöse, spirituelle oder sonstige weltanschauliche Strömungen. Dass Religionen häufig auch die öffentlichen Diskurse bestimmen – wobei mitunter auch Protestbewegungen entstehen, deren Diskursbereitschaft/-fähigkeit kontrovers beurteilt wird – zeigt sich in Dresden nicht zuletzt am Beispiel der hier begründeten PEGIDA-Bewegung („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands“), die phasenweise zu Beginn ihres Bestehens Demonstrationen und Kundgebungen mit über 20.000 Teilnehmenden abhalten konnte.
Gerade weil Religion und Religionen in Dresden und Sachsen nicht unmittelbar selbstverständlich sind, ist es wichtig, sich mit diesem Themenfeld auseinanderzusetzen. Denn nur so lässt sich einerseits der durchaus vorhandenen, aber auf viele kleinere und ggf. sehr kleine Gruppierungen verteilten religiösen Pluralität gerecht werden und andererseits Unwissenheit, die vermutlich zu Unsicherheiten und Ängsten in Bezug auf als „fremd“ wahrgenommene Religionen beiträgt, besser begegnen. Zu diesem Zweck ist es Ziel der SG-Veranstaltung, Grundwissen über die verschiedenen vertretenen Religionen, sowohl Weltreligionen als auch neue religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften, über ihre historische Entstehung und Entwicklung, insbesondere auch ihre vielfältigen gegenseitigen geschichtlichen und gegenwärtigen Verflechtungen und über die daraus resultierenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich zentraler Glaubensinhalte, Praktiken und Vergemeinschaftungsformen zu vermitteln. Dabei sollen insbesondere auch die für einen tragfähigen Dialog erforderliche Offenheit („Einklammerung von Geltungsansprüchen“) sowie die respektvolle Kommunikation auch über strittige Themen eingeübt werden, um die eigene interreligiöse Kompetenz für den Umgang mit Angehörigen wie Kritiker*innen unterschiedlicher Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu erweitern.
Ort:
3.114 (34 P.): Dienstag, 21.05.2024 - Donnerstag, 23.05.2024 09:00 - 14:00, 3.007 (30 P.): Freitag, 24.05.2024 09:00 - 14:00
Semester:
SoSe 2024
Zeiten:
Termine am Dienstag, 21.05.2024 - Freitag, 24.05.2024 09:00 - 14:00, Ort: 3.114 (34 P.), 3.007 (30 P.)
Erster Termin:Dienstag, 21.05.2024 09:00 - 14:00, Ort: 3.114 (34 P.)
Lernorganisation:
Vorlesung, Diskussion, Recherche, ggf. Exkursion
Leistungsnachweis:
Aktive Teilnahme
Bereichseinordnung:
Studium > Campus Dresden > MA Soziale Arbeit > 2. Semester
Studium > Campus Dresden > MA Soziale Arbeit > 4. Semester
Studium > Studium Generale
Sonstiges:
Die Studierenden lernen Weltreligionen sowie neue religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften, die in Dresden und Sachsen vertreten sind, hinsichtlich ihrer historischen Entstehung und Entwicklung, zentraler Glaubensinhalte, Vergemeinschaftungsformen und Praktiken, ihrer gegenseitigen geschichtlichen und gegenwärtigen Verflechtungen und daraus resultierender Gemeinsamkeiten und Unterschiede kennen. Die Studierenden lernen, die unterschiedlichen expliziten und impliziten Geltungsansprüche der verschiedenen Religionsgemeinschaften (sowohl eigener als auch fremder) zu reflektieren sowie die für einen tragfähigen Dialog erforderliche Offenheit („Einklammerung von Geltungsansprüchen“) und respektvolle Kommunikation auch über strittige Themen einzuüben. Dadurch erweitern sie ihre interreligiöse Kompetenz für den Umgang mit Angehörigen und Kritiker*innen unterschiedlicher Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.
ECTS-Punkte:
2
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