SG - Bildung für die sozial-ökologische Transformation
DozentIn:
Thomas Markert, Felicitas Koch
Veranstaltungstyp:
Studium Generale (Lehre)
Beschreibung:
Die natürlichen Lebensgrundlagen sind endlich. Vor allem die Länder im Globalen Norden leben durch ihre imperiale Lebensweise über ihre Verhältnisse und auf Kosten anderer. Die Menschen in Deutschland verbrauchen aktuell drei Mal mehr Ressourcen, als die Erde jedem einzelnen Menschen bietet. Und obwohl diese Informationen nicht neu sind, hält die enorme Ausbeutung und Verschwendung ungebrochen an. Wie können wir diese Situation also grundlegend verändern? Was bedeutet die große Transformation und welche Denkansätze gibt es dazu bereits? An welchen Stellen müssen wir ansetzen, um eine gerechte und nachhaltige Welt für alle Menschen zu ermöglichen? Und wie kann Bildung dazu beitragen?
Gemeinsam möchten wir uns dem Thema zunächst auf theoretischer Ebene widmen. Wir möchten die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Missständen und Tendenzen aufdecken und analysieren. Welches Wissen und welche Theorien setzen sich damit auseinander? Welche nicht-eurozentristischen Perspektiven gibt es auf die globalen Herausforderungen? Wie können Alternativen gedacht werden?
Anschließend möchten wir uns inspirieren lassen und informelle Lernorte in Dresden besichtigen, welche bereits Teil der Transformation auf unterschiedlichsten Ebenen sind. Wie sehen konkrete Beispiele für gute Arbeit, selbstbestimmtes Wohnen, Urban Gardening oder solidarische Ökonomie aus? Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten gibt es und was können wir von, mit und an diesen Orten lernen?
Außerdem möchten wir einen Fokus darauf setzen, wie eine praktische Umsetzung in Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit aussehen kann. Welche Möglichkeiten gibt es, die Ideen einer nachhaltigen und sozial gerechten Welt in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen umzusetzen. Wie schaffe ich es, diese Themen zu integrieren und einzubringen, obwohl meine Adressat*innen vielleicht ganz andere akute Schwerpunkte haben. Und welche Rolle spielt meine institutionelle Einbindung dabei?
Das Seminar soll als partizipativer Lernort gestaltet werden. Das bedeutet, dass gerne eigene Wünsche und Themen miteingebracht werden können, dass wir als Gruppe durch gegenseitiges austauschen und reflektieren von- und miteinander lernen und alle Beteiligten den Lernprozess mitgestalten.
Ort:
3.215 a+b (20+26 P.)
Semester:
WiSe 21/22
Zeiten:
Termine am Freitag, 19.11.2021 16:30 - 20:00, Samstag, 20.11.2021 09:00 - 18:00, Freitag, 03.12.2021 16:30 - 20:00, Samstag, 04.12.2021 09:00 - 18:00
Erster Termin:Freitag, 19.11.2021 16:30 - 20:00, Ort: 3.215 a+b (20+26 P.)
Voraussetzungen:
Keine
Lernorganisation:
Methoden: Vortrag, Gespräch, Exkursion, Rollenspiele, Quiz, Aufstellungsspiele, Pro- und Contra-Diskussionen, Reflexion und Evaluation etc. Um die Ziele zu erreichen, verbinden wir sachbezogenes und soziales Lernen mit der Reflexion der eigenen Werte und des eigenen Handelns. Dabei wird achtsam mit der Frage nach den realistischen Handlungsmöglichkeiten einer einzelnen Person und der eigenen Handlungsmacht umgegangen. Wir setzen auf Methodenvielfalt und interaktives, partizipatives Lernen. Kompetenzen: Globale Zusammenhänge wahrnehmen und vernetztes Denken fördern Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven heraus betrachten, bewerten und Empathie fördern Historische Dimensionen von globaler Ungleichheit thematisieren, Zusammenhänge insbesondere zwischen kolonialer Geschichte und Gegenwart herstellen Wertschätzung von unterschiedlichen Identitäten fördern und für Diskriminierung sensibilisieren Macht und Machtstrukturen sowie die eigene Position darin kritisch reflektieren und Stellung beziehen Eigenes Handeln auf globale Auswirkungen überprüfen Zur Beteiligung an der Entwicklung einer zukunftsfähigen Gesellschaft anregen Moderations- und Gesprächsführungstechniken kennenlernen und ausprobieren Aufbau und Struktur von Workshop-Einheiten wahrnehmen und reflektieren
Leistungsnachweis:
Aktive Teilnahme und Präsentation
Bereichseinordnung:
Studium > Studium Generale
Sonstiges:
Thema/Gegenstand: Im Hinblick auf die aktuelle multiple Krise (Finanz- und Wirtschaftskrise, soziale Ungleichheit, Umweltzerstörung, Klimawandel, Flucht ...) und deren globale und lokale Auswirkungen möchten wir ein Angebot für zukünftige Multiplikator*innen in sozialpädagogischen Handlungsfeldern beiten.
Die Teilnehmenden setzen sich kritisch mit Wachstumslogiken, Macht- und Ausbeutungsstrukturen auseinander und lernen alternative Denk-, Handlungs- und Wirtschaftsweisen kennen. Sie reflektieren ihre eigene Position in der Gesellschaft und ihre Möglichkeit der Veränderungen. Außerdem werden sie motiviert und angeleitet, dieses transformative Potential an ihre Zielgruppen weiterzugeben.
ECTS-Punkte:
2 CP
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