In der Sozialen Arbeit wird das Potenzial von Migrantinnen aus früheren Migrationsphasen als Lotsen, Sprach und Kulturvermittlerinnen etc. für neu Zugewanderte gesehen. Ziel ist es, strukturelle Herausforderungen zu bewältigen und den Umgang mit dem „Fremdsein“ zu unterstützen. Sowohl Autochthonen als auch alteingesessene, etablierte Migrantinnen empfinden die als Geflüchtete Zugewanderten in den Jahren 2015/2016 als „fremd“.
Rassismus und Vorbehalte von alteingesessenen Migrantinnen gegenüber Geflüchteten widersprechen jedoch der Lotsenidee der Sozialen Arbeit. Tatevik Mamajanyans Studie konfrontierte frühere Zugewanderte (aus der 1990er Jahre) mit den Erfahrungen der Zugewanderten (aus der 2015/2016), um Raum für Reflexion und den Austausch über alltäglichen Rassismus zu bieten. Gleichzeitig wurde das Erfahrungswissen der Alteingesessenen für die Integration der Neuzugewanderten zugänglich gemacht.