Herzliche Einladung zu den öffentlichen Antrittsvorlesungen: Präsenz & online
Thema Prof. Dr. Matthias Müller:
"Reflexive Professionalität im menschenrechtlich bestimmten Handlungsfeld."
Matthias Müller arbeitet seit März 2023 als Professor für Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit an der EHS Dresden. Er studierte Soziale Arbeit/Sozialpädagogik auf Diplom (FH) sowie Soziologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft (M.A.) in Jena und Winnipeg. Nach dem Abschluss folgte eine mehrjährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Sozialwesen der FH Jena mit sozialpolitischen Schwerpunkt auf Evaluation, sozialpolitische Innovationen, soziale Dienstleistungen sowie frühkindliche Bildung. Parallel erfolgte die externe Promotion (zum Dr. phil.) am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena bei Prof. Dr. Stephan Lessenich. Titel der Dissertation: „Deutungsmusteranalyse sozialpolitischer Innovationen. Fallstudien zu Grundeinkommen und Evaluation in der Sozialen Arbeit“.
Zwischen 2011 und 2019 war Matthias Müller lehrend und forschend tätig am Institut für Sozialwesen der Universität Kassel. Schwerpunkte in der Lehre bildeten gesellschaftliche und sozialpolitische Grundlagen der Sozialen Arbeit, Theorie und Empirie der Profession, (rekonstruktive) Forschungsmethoden, Altern und Gesellschaft sowie Service Learning. Exemplarisch steht ein partizipatives Forschungsprojekt (Community based research) zur sozialen Altenarbeit mit Fokus auf Menschen mit früher Demenz, welches mit Studierenden über einen Zeitraum von 3 Jahren durchgeführt wurde.
Für seine beruflichen Erfahrungen außerhalb des Hochschulbereichs stehen verschiedene Tätigkeiten in verantwortlicher Position in der öffentlichen Verwaltung, bei einem evangelischen Schulträger und in der Eingliederungshilfe. Zuletzt war Matthias Müller Pädagogischer Leiter einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und in dieser Position gleichzeitig als Projektleiter Gewaltschutz verantwortlich für die Entwicklung eines Gewaltschutzkonzepts für die Werkstätten. Dieses inspirierende Handlungsfeld bildet in derzeitigen Publikationen seinen Schwerpunkt und bietet Perspektiven für künftige Forschung.
Thema Antrittsvorlesung Prof. Dr. Christina Beckord:
"Zum Ausmaß physischer Gewalt in der Erziehung.
Möglichkeiten und Grenzen der Aussagekraft unterschiedlicher Datengrundlagen."
Christina Beckord studierte Soziologie mit den Schwerpunkten Empirische Sozialforschung, Soziale Probleme und Problemintervention und Sozialpsychologie an der Universität Bielefeld. Nach dem Studium forschte sie am Institut für Kriminalwissenschaften der Universität Münster und der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld als Mitarbeiterin in kriminologischen Panelstudie „Kriminalität in der modernen Stadt“ (Crime in the modern city, CRIMOC). Diese Studie begann im Jahr 2002 mit einer Befragung vom rund 3.400 Duisburger Schüler*innen der damals siebten Klassen, welche bis zum Jahr 2019 insgesamt 13 Mal wiederbefragt wurden. Im Mittelpunkt des international nur selten umgesetzten Studiendesigns steht die Perspektive der Developmental und Life-Course Criminology, die die Entstehung und den Verlauf von delinquenten Lebenspfaden betrachtet. Darüber hinaus bietet die Studie Möglichkeiten der Erklärung delinquenten Verhaltens. In ihrer Promotion befasste sich Christina Beckord in diesem Zusammenhang mit einer empirischen Längsschnittanalyse von Lernprozessen und Jugenddelinquenz.
Als anschließende CRIMOC-Projektkoordinatorin beschäftigte sie sich im Rahmen ihrer Habilitation mit gewaltsamer Erziehung und deren (intergenerationalen) Folgen. Vor dem Wechsel an die ehs war sie als akademische Oberrätin an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld für die empirische Grundausbildung im Bachelor- und Masterstudiengang zuständig.
Seit August 2023 ist sie Leiterin der DFG-geförderten Studie „Herausforderungen in jungen Familien“ (HEJFAM), in der sowohl soziologische und kriminologische wie auch in Kooperation mit der RWTH Aachen neurobiologische Faktoren erforscht werden sollen, die entweder zur Weitergabe von (gewaltsamen) Verhaltensmustern oder aber zur nicht Weitergabe führen. Zudem ist sie seit 2024 zusammen mit den inzwischen aus dem Dienst ausgeschiedenen CRIMOC-Initiatoren Prof. Dr. Klaus Boers (Institut für Kriminalwissenschaften, Universität Münster) und Prof. Dr. Jost Reinecke (Fakultät für Soziologie, Universität Bielefeld) Leiterin der CRIMOC-Studie.
Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen auf inhaltlicher Ebene kriminologische Bereiche der Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen sowie die intergenerationale Weitergabe von auffälligen Verhaltensmustern. Auf methodischer Ebene sind die Modellierung latenter Strukturgleichungsmodelle, verschiedene Formen der latenten Klassifikationsmöglichkeiten sowie die Optimierung von Zuordnungsverfahren in Panelstudien zu nennen.
Im Anschluss gibt es noch die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion im Foyer der ehs.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Ansprechperson: Alin Rößler
Koordinatorin Hochschulöffentliche Veranstaltungen und Alumniarbeit
E-Mail: Alin.Roessler@ehs-dresden.de
Hinweis: Die Veranstaltung wird über die Software Zoom durchgeführt. Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications, Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Soweit Sie die Internetseite von Zoom aufrufen, ist der Anbieter von Zoom für die Datenverarbeitung verantwortlich.