Laut einer Studie des Bundesjustizministeriums wird jeder zweite jugendliche Häftling und jeder dritte erwachsene Häftling innerhalb von neun Jahren rückfällig und muss erneut eine Haftstrafe antreten. Im geschlossenen Vollzug ist es schwierig, ein verantwortliches Leben in Freiheit zu erlernen. Deshalb gibt es seit Jahren Forderungen, freie Formen für den Vollzug auf breiter Ebene zu etablieren.
In Sachsen ist der "Justizvollzug in freien Formen" bereits gesetzlich vorgesehen und seine Realisierung als eigenständige Justizvollzugsform im Koalitionsvertrag verankert.
Professor Ulfrid Kleinert, ehemaliger Rektor der Evangelischen Hochschule in Dresden, engagiert sich seit Jahrzehnten dafür, dass die vom Bundesverfassungsgericht immer wieder angemahnte Resozialisierungaufgabe im Justizvollzug in geeigneter Weise verbindlich umgesetzt wird. Sein Vortrag beleuchtet, wie „freie Formen“ des Justizvollzugs diese Aufgabe besser wahrnehmen können und wie sie im Verhältnis zu den bisher dominierenden Formen des geschlossenen und offenen Vollzug zu bewerten sind.
Mathias Weilandt, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, wird an der anschließenden Gesprächsrunde im Plenum
teilnehmen.
Kooperation: Evangelische Hochschule Dresden
Leitung: Stephan Bickhardt