Evangelische Hochschule Dresden
Studium Generale: SG - Der heilige Rasen und die Hand Gottes - ist Fußball Religion? - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Studium Generale: SG - Der heilige Rasen und die Hand Gottes - ist Fußball Religion?
Untertitel Implizit und explizit religiöse Aspekte der Fußballfankultur, darunter "kollektive Efferveszenez"/ Transzendierungserfahrungen, "Glaubensbekenntnisse"/Mythen und "Liturgien"/Rituale bis hin zum Fanatismus sowie deren psychologische und soziologische Funkt
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Studium
Veranstaltungstyp Studium Generale in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Freitag, 17.05.2024 16:30 - 19:00, Ort: 3.216 (34 P.)
Art/Form
Lernorganisation Vorlesung, Diskussion, Recherche, teilnehmende Beobachtung, ggf. Exkursion
Leistungsnachweis Aktive Teilnahme
Sonstiges Die Studierenden lernen Transzendierungserlebnisse, Mythen und Rituale als grundlegende Ausdrucksformen von Religion kennen, diese jedoch auch in säkularen gesellschaftlichen Phänomenen wie der Fußballfankultur zu identifizieren. Sie lernen über die bloße Sportbegeisterung hinaus zugrundeliegende psychosoziale Mechanismen, die bspw. über persönliches Wohlbefinden oder Frustration, gruppenspezifische und gesellschaftliche Integration oder Ausgrenzung u.a. mitbestimmen, zu entdecken, zu bewerten und sozialarbeiterisch/pädagogisch zu kanalisieren. Durch die Anwendung von Religionstheorien auf einen außerreligiösen Phänomenbereich wird die zudem die Analyse der Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher Theorien geschult und der Geltungsbereich des Religionsbegriffs auch im Hinblick auf andere Grenzphänomene (z.B. Psychogruppen wie Scientology) ausgelotet.
ECTS-Punkte 2

Räume und Zeiten

3.216 (34 P.)
Freitag: 16:30 - 19:00, dreiwöchentlich (3x)
Freitag, 05.07.2024 16:30 - 19:00
(Exkursion Stadion)
Freitag: 16:30 - 19:00, dreiwöchentlich (1x)
C.004 Seminarraum (20 P.)
Freitag, 14.06.2024 16:30 - 19:00

Kommentar/Beschreibung

„Fußball ist meine Religion, Dynamo ist meine Liebe“ - Schilder oder Aufkleber wie diese finden sich unter den Fan-Utensilien zahlreicher Fußballvereine. Als Aufnäher zieren sie die – bezeichnenderweise „Kutten“ genannten – Jacken und Westen eingefleischter Fans. Religiöse Begriffe sind im Jargon der Fußballwelt allgegenwärtig: Fans „pilgern“ in die Stadien, die „Fußball-Tempel“, zum „heiligen Rasen“, um ihren „Idolen zu huldigen" und womöglich einem „Wunder“ wie demjenigen von Bern beizuwohnen. Die Liste einschlägiger Formulierungen ließe sich unschwer fortsetzen.
Was ist von solchen Redewendungen zu halten? Handelt es sich dabei nur um eine Rhetorik des Sportjournalismus, um Dramatik und Begeisterung des Fußballgeschehens hinreichend zum Ausdruck zu bringen? Werden hier lediglich einzelne Phänomene unzulässiger Weise auf ein Ganzes bezogen? Oder steckt doch mehr dahinter - wenn etwa der Begriff „Fan“ selbst sich ursprünglich vom „fanaticus“, dem vor religiöser Begeisterung Rasenden, ableitet - und entsprechender Fanatismus heute auch zu den Schattenseiten der Fußballfankultur gehört?
Abseits von vorschnellen, aber möglicherweise nicht gänzlich unbegründeten Verbindungen von Fußball und Religion soll in dieser SG-Veranstaltung der Frage nachgegangen werden, welche Substanz die Rede von der „Religion Fußball“ tatsächlich hat. Aus theologischen und religionswissenschaftlichen, v. a. religionssoziologischen und -psychologischen Perspektiven soll die Thematik analysiert und diskutiert werden. Dabei sollen u.a. Stellung und Funktion von Mythen und Ritualen im Erleben der Fans sowie die verträglichen und weniger verträglichen Formen ihrer Begeisterung für den Sport, den Verein und das Team in den Blick genommen werden. Auch, wie integrativ oder exklusiv Fußball und Fankultur auf dieser Grundlage im Hinblick auf Diversitätsmerkmale (wie Gender, Sexualität, Ethnizität, ökonomisches und kulturelles Kapital und eben Religion) wirksam werden, soll ausführlich betrachtet werden. Der Ertrag der Eindrücke und Diskussionen innerhalb des Seminars soll abschließend dann fruchtbar gemacht werden im Hinblick auf die eigene sozialarbeiterische bzw. pädagogische Praxis.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Studium Generale SoSe 24".
Es können bis zu drei Seminarangebote im Bereiche Studium Generale gewählt werden.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 16.02.2024, 00:00 bis 29.02.2024, 23:59.
  • Diese Regel gilt von 16.02.2024 00:00 bis 29.02.2024 23:59.
    Die Anmeldung zu maximal 3 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 01.03.2024 um 07:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungszuordnung: